Die thüringische Stadt Schmalkalden gehörte zur Reformationszeit zu Hessen und ist auch heute noch Teil der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. 1531 wurde hier der Schmalkaldische Bund gegründet, ein Verteidigungsbündnis der protestantischen Fürsten gegen Kaiser Karl V.. Insgesamt sieben Bundestagungen wurden in Schmalkalden abgehalten.
An der herausragendsten im Jahr 1537 nahmen auch Martin Luther und Philipp Melanchthon teil. Luther legte hier die Schmalkaldischen Artikel vor, die er im Auftrag des sächsischen Kurfürsten verfasst hatte. In drastischen Worten entfaltet er darin das Wesentliche seiner Theologie, in scharfer Abgrenzung zur römisch-katholischen Kirche. Nach dem Willen von Johann Friedrich von Sachsen sollte durch die Artikel vermutlich auch ein einheitliches Bekenntnis für den Schmalkaldischen Bund geschaffen werden.
Die Schmalkaldischen Artikel wurden auf dem Fürstenkongress jedoch nur verhalten aufgenommen. Es entsponn sich ein Streit insbesondere über die Bedeutung des Abendmahls. Nach der Zusammenkunft nahmen interne Konflikte zwischen den Bündnispartnern zu. Währenddessen rüstete sich Kaiser Karl V. zu einem Krieg, um ein Auseinanderbrechen des Reichs durch die Reformation zu verhindern. Im Schmalkaldischen Krieg 1547 verloren die evangelischen Bündnistruppen gegen die Armeen des Kaisers, und der Bund zerbrach.
Die Schmalkaldischen Artikel fanden Eingang in das Konkordienbuch der evangelischen Kirche. Noch heute werden die meisten evangelisch-lutherischen Pfarrer weltweit darauf ordiniert.
Auch in der Stadt Schmalkalden sind Sie Luther auf der Spur. Hier legte er 1537 auf der bedeutenden Tagung des Schmalkaldischen Bundes seine Bekenntnisschrift, die Schmalkaldischen Artikel, vor.
Thematische Rundfahrt wie die Fahrt nach Möhra mit Erweiterung nach Schmalkalden
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